08.10.2006
In den letzten Jahren äußerten Mitreisende immer wieder den Wunsch, nicht nur die altbekannten Bauten der Stadt Istanbul zu sehen, sondern auch weniger häufig Erlebtes kennen zu lernen. In diesem Jahr wurde erstmalig eine Reise für 17 „Fortgeschrittene“ durchgeführt, in deren Mittelpunkt die Entwicklung der Moscheen-Architektur stand, um die Wurzeln dieser Meisterwerke besser zu verstehen.
Dafür mussten wir in die weitere Umgebung der Stadt ausschwärmen, nach Iznik (Nizäa), Bursa (Prusa) und Erdirne (Adrianopel). Hier wurden Moscheen errichtet, als Konstantinopel bzw. Byzanz noch griechisch war.
In der landschaftlich schön am Fuß des 2543 m hohen Ulu Dag gelegenen Stadt Bursa beeindruckten vor allem die Moscheen Murats I (1359-1389) und die wegen ihrer Fliesen „Grüne Moschee“ genannte Yesil Camii aus der Zeit Murats II (1421-1451).
Das Basar-Viertel Bursas ist ursprünglicher, weniger auf die Touristen zugeschnitten als der Große Basar in Istanbul.
Um das Marmara-Meer herum ging es dann nach Edirne, einem Kleinod von Stadt, wundervoll in einer Schleife des Tunca-Flusses gelegen, wo drei Moscheen besonders faszinieren: die ehrwürdige „Alte Moschee“ (Eski Camii), die faszinierende „Drei Galerien-Moschee“ (Üc Serefeli Camii)-beide aus der Zeit Murats II (1421-1451), und die Selimiye Camii, das Meisterwerk des Architekten Sinan, die Moschee Sultan Selims II (1566-1574).
In der vergleichsweise kleinen Stadt war man über unseren Besuch so begeistert, dass die Tageszeitung „Hudut“ („Grenze“) einen bebilderten Artikel über unseren Besuch schrieb.<br /><br />In Istanbul schließlich wurde das Erlebnis der osmanischen Architektur mit dem Besuch der Moscheen Mehmet Fatihs (1451-1481) und Selims I (1566-1574) abgeschlossen. Daneben wurden die Spuren der mittelalterlichen Stadt anhand einiger weitgehend unbekannter byzantinischer Kirchlein gesucht. Als Höhepunkt dieser Reihe standen die Kirchen des Pantokrator-Klosters, deren südliche als Moschee (Zeyrek-Camii) genutz wird. Das Ensemble dieser drei Kirchen wurde von der Unesco in die Liste des Weltkultur-Erbes aufgenommen, was uns dann gedanklich zum Dom der kleinen Schwesterstadt Istanbuls am Rhein zurückgeleitete.